Filmemacher im Gespräch

Regisseur Florian Arndt spricht über sein aktuelles Projekt und den Umbruch der Serienlandschaft.

Der 1992 geborene Gründer der SONS OF MOTION PICTURES GmbH dreht seit seinem zwölften Lebensjahr Filme. Während seiner Schulzeit rief er die „Filmfabrik Mühlhausen“ ins Leben, wurde 2012 zu „Deutschlands bestem Nachwuchsregisseur“ und 2018 zum „Erfolgreichsten Jungunternehmer Leipzigs“ gekürt. Aktuell ist er zudem jüngster Senator Deutschlands. Die Dokumentar- und Werbefilme der SONS OF MOTION PICTURES gewannen bereits über 40 nationale und internationale Filmpreise. Darunter das Prädikat „Besonders Wertvoll“ und den „Goldenen Delphin“ von Cannes.

Das gut 30-köpfige Produktionsteam treffe ich an ihrem Hauptsitz in der Leipziger Südvorstadt. Herstellungsleiterin Bente führt mich zum Einstieg durch die heiligen Hallen. Ich besichtige das Tonstudio, den grau gestrichenen Arbeitsraum fürs Color Grading, treffe Kollegen für Animationstechnik, Sound und visuelle Effekte. Bloß der unordentliche Requisitenraum wird vor mir verborgen. Dafür betrete ich das Techniklager mit der 8K Filmkamera RED Epic W. Wow, ein Stück Hollywood in Leipzig-Süd! Der Eindruck festigt sich auch durch das Concierge-Kostüm von Schauspieler Bernhard Bettermann, bekannt und beliebt aus der TV-Serie „In aller Freundschaft“. Das Kostüm hängt im Flur, bereit zur Rückgabe an den Verleiher.

Filmproduzent Florian Arndt

Florian Arndt, Geschäftsführer
SONS OF MOTION PICTURES

Fragen an Florian Arndt

Das Interview wurde geführt von Sarah Barnert am 20. Juni 2019

Letzter Drehtag im Felsenkeller

Mitte Juni drehte das SONS OF MOTION PICTURES-Produktionsteam den Piloten zur Webserie „Fool Service“ im Leipziger Felsenkeller. Es ist die erste Großproduktion von Florian Arndt (zweite Reihe, mittig, mit Fliege). Das Projekt wird die Serienlandschaft in Deutschland weiter aufwirbeln.

Hallo Florian, Danke für den netten Empfang. Wie lief der „Fool Service“ Dreh am vergangenen Wochenende?
Mega! Es war unglaublich groß. Mit 40 Leuten hinter der Kamera hatte ich es auch noch nicht zu tun. Es war ein Riesenteam im Spielfilmformat (zeigt Handyfoto). Das ist das ganze Team plus Schauspieler und Komparsen im Felsenkeller. Wir haben dort auch die Partyszenen gedreht.

Die Produktion wirkt sehr hochwertig.
Genau das war auch das Ziel. Es sollte nicht „Deutsch“ ausschauen, wie eine Vorabendserie. Netflix und Amazon machen ja – völlig zu Recht – grad alles kaputt vom deutschen Serienmarkt. Wir wollen uns mit derselben Qualität dort neu einordnen, so ist die Theorie. Die Idee kam von mir, das Drehbuch hat Katharina Stoll dann in unserem Auftrag geschrieben. Sie ist in Comedy erfahren, durch Formate wie „Knallerfrauen“ und „Knallerkerle“.

Ich bin schon ganz gespannt auf das Ergebnis! Wo wird die Webserie veröffentlicht?
Plan A ist, dass wir den Piloten Streamingdiensten und anderen Produzenten anbieten. Wir haben die ganze Staffel schon geschrieben. Es liegen noch Drehbücher für zwölf Folgen am Stück vor. Im besten Fall produzieren wir die ganze erste Staffel gleich. Plan B ist die Finanzierung über Werbepartner und Plan C ist die Veröffentlichung auf YouTube.